Bergedorf war im Ersten Weltkrieg kein Kriegsschauplatz – Gott sei Dank. Der ferne Krieg war dennoch ganz nah und im Leben jedes einzelnen spürbar.
Artikel zu Bergedorf 1914
Die Liste wird fortlaufend aktualisiert:
- Kriegsweihnachten
- Kontraste zu Weihnachten
- Randale und Milchpanscherei in Bergedorf
- K wie Kartoffel und Post-Verlosung
- Der Kriegshaushalt 1915
- Der Tabaktag
- Ausländer raus!
- Die Jugendwehr: Papier und Praxis
- Mehr Begeisterung, bitte!
- Beruhigende Feldbriefe
- Kriegsversicherung und –strumpf
- Die Schrecken des Krieges und posierende Landstürmer
- Liebesgaben und Feldpost
- Die Kriegshilfe der Bergedorfer Frauen
- Warme Unterkleidung und Vierländer Verkehrsstraßen
- Die Turner und der Krieg
- Der ausgedünnte Bahnverkehr
- Von Kriegsnot und Warmbadeanstalt
- Heldentod und Jugendwehr
- Siegesfreude und Opferwilligkeit
- Tote, Verwundete und Vermisste
- Landsturm und Arbeitslosigkeit
- Bergedorf beruhigt sich wieder
- Der Ausbruch des Krieges – Jubel und Sorgen
- Der Ausbruch des Krieges
- Wasser für Hamburg
- Wachstum und Infrastruktur Bergedorfs
- Kriegsspiele
- Militarismus und Vereinsmeierei
- Ein Fest des Gewerkschaftskartells
- Raserei von und nach Wentorf
- Sport fürs Vaterland
- Bergedorfs Schulen
- Schweine in der Stadt
- Bergedorf ändert sich
In dieser Kategorie „Bergedorf 1914“ soll wöchentlich ein Beitrag (im Ausnahmefall: zwei Beiträge) erscheinen, in dem einhundert Jahre später jeweils der Versuch unternommen wird, durch ausgewählte Artikel der Bergedorfer Zeitung aus jeder Woche ab Juni 1914 anzudeuten, wie die Stadt sich entwickeln wollte, und aufzuzeigen, wie sich das Leben in Bergedorf durch den Krieg änderte. Dabei werden auch Berichte aus den anderen Teilen der „Landherrenschaft Bergedorf“, nämlich den Vierlanden und Geesthacht, und aus der benachbarten preußischen Gemeinde Sande (heute Lohbrügge) einbezogen. In der Regel wird ein kurzes „Begleitstück“ zu dem jeweiligen Artikel die Einordnung erleichtern.
Bei der Lektüre muss berücksichtigt werden, dass die „BZ“ eine kaisertreue Zeitung des Bürgertums war, das Bergedorf damals politisch und wirtschaftlich dominierte. Die Pressezensur, die gleich zu Beginn der Krieges verordnet wurde, wurde augenscheinlich durch die Redaktion des Blattes gleichsam als „Schere im Kopf“ antizipiert – andere Hamburger Zeitungen (wie das „Hamburger Echo“ der SPD) waren trotz der Zensur durchaus kritischer und ließen die dramatischen Zustände im Krieg und in Hamburg nicht nur erahnen.
Die Bergedorfer Zeitung erscheint seit dem 1. Juli 1894 als Tageszeitung und bezeichnete sich 1914 als „Allgemeiner Anzeiger für Bergedorf-Sande, Geesthacht die Vierlande und Marschlande und die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg“. Die Berichterstattung umfasste auch damals internationale, nationale und regionale sowie lokale Angelegenheiten. Im Anzeigenteil dominierten Inserate aus Bergedorf; amtliche Bekanntmachungen von Verwaltungen im Verbreitungsgebiet waren dort ebenfalls enthalten. Der Abonnementspreis lag bei 2,10 Mark im Quartal. Als Verantwortliche wurden für 1914 genannt: W. Bauer für die Politik und den allgemeinen Teil, für Kommunales und Tagesbericht Georg Deck, für den Reklame- und Anzeigenteil R. Wagner.
Der Umfang der Zeitung variierte 1914 zwischen sechs und achtzehn nicht nummerierten Seiten, im September zeitweilig sogar nur zwei Seiten. Jeweils ein Bogen mit vier Druckseiten (bzw. ein halber Bogen mit zwei Druckseiten) bildete ein „Blatt“, wobei die Ausgaben für Sonnabend und Sonntag (bis zu fünf Blatt) die umfangreichsten waren; hinzu kamen verschiedene Beilagen wie das „Unterhaltungsblatt“ (täglich), das „Illustrierte Sonntagsblatt“ sowie „Feld und Garten“. Die Sonntagsausgabe enthielt neben der täglichen Berichterstattung Kolumnen wie „Der Rechtsfreund“ und „Frauen-Rundschau“ (ab Herbst 1914: „Die Frau und der Krieg“). Bis Anfang 1915 wurde die Zeitung jeweils mit dem Datum des Folgetages gedruckt.
Die Bergedorfer Zeitung ist in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg unter der Signatur FX 118 als Mikrofilm benutzbar, allerdings ohne die Beilagen. Die Stabi plant die Vervollständigung der Verfilmung und später auch die Digitalisierung der Zeitung.