Nicht die Militärübung als solche, das Übersetzen vom Nordufer der Elbe, wohl bei Overwerder, ans Südufer unter Beschuss, soll hier erläutert oder kommentiert werden, sondern der Artikel zu diesem Ereignis. „Krieg ist schön“ oder zumindest „Krieg spielen ist schön“ ist der Tenor des Artikels, und auf den Krieg war man ja gut vorbereitet: die Refrainzeile „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ aus dem im Kaiserreich sehr beliebten politischen Lied „Die Wacht am Rhein“ schwang hier im Unterton vernehmlich mit. Die ernüchternde Realität des Krieges folgte wenige Wochen später.
Bemerkenswert ist auch, dass dies kein Bericht der Bergedorfer Zeitung aus eigener Anschauung war, sondern – siehe Zeile 12 des Artikels – eine Übernahme aus den „Hamburger Nachrichten“, in deren Abend-Ausgabe vom 9. Juli der Artikel wortgleich unter der Überschrift „Ein Übergangsgefecht an der Oberelbe“ erschienen war. Dies zeigt, dass die Bergedorfer Zeitung damals nicht über Lokalreporter verfügte, die einen so detailreichen Artikel hätten schreiben können: die allermeisten lokalen Meldungen, besonders die aus dem Landgebiet, dürften von „nebenberuflichen“ Reportern verfasst worden sein, oft wohl Lehrern, die sich durch die Zeitungshonorare etwas hinzuverdienen konnten.