Klagen über Mängel des Bahnverkehrs haben in Bergedorf eine bis in die Gegenwart reichende Tradition: zu wenige und daher überfüllte Züge veranlassten 1914 den „Liberalen Verein“ Bergedorf, sich des Themas anzunehmen. Die drastische Reduzierung der Zahl der Züge (von 42 auf neun je Richtung) dürfte für die Hamburg-Pendler (41.000, wenn man die Zahlen der Monats- und Arbeiterwochenkarten von 1912/13 zugrunde legt) in der Tat manche Unannehmlichkeit mit sich gebracht haben. Dass es aber „an Wagen und sonstigem Eisenbahnmaterial“ nicht gemangelt haben soll, wie die Liberalen meinten, darf bezweifelt werden, denn der Transportbedarf des Heeres war unverändert hoch und insbesondere Lokomotiven dürften knapp gewesen sein.
Übrigens ist dies einer der wenigen Artikel der BZ, in dem über die Aktivität einer politischen Partei bzw. Gruppierung (außer bei Sitzungen des Stadtparlaments) berichtet wird, und neben dem „Liberalen Verein“ taucht dabei nur der „Sozialdemokratische Verein“ auf.
Die aktuellen Bahnfahrpläne fanden sich ebenfalls in der Bergedorfer Zeitung: