„Vullbuuksavend“ war nicht nur in Vierlanden eine durchaus gebräuchliche Bezeichnung für den Heiligabend, laut Hamburgischem Wörterbuch ein „Festtagsvorabend, an dem gut und reichlich gegessen und getrunken wird“. Das Angebot für einen Vullbuuksavend war jedenfalls auch 1914 vorhanden, wie die hier beispielhaft wiedergegebenen Anzeigen
verschiedener Anbieter belegen. Guten Appetit – und auch Prost: die Weinhandlung von Have hatte sich, so eine weitere Annonce, für ihre Kunden rechtzeitig, d.h. vor dem Krieg, mit Bordeauxweinen, Champagner und Jamaica-Rum (pro Flasche 3,– bzw. 4,– Mark) etc. eingedeckt und hatte also mehr zu bieten als nur Kümmel und Rhein- oder Moselweine.
In derselben Ausgabe der Bergedorfer Zeitung kann man aber auch einen „Sprechsaal“-Beitrag eines J. Hagge (laut Hamburger Adreßbuch von 1916 Julius Hagge, von Beruf Buchdrucker) lesen, der eine Seite Bergedorfs zeigt, die ansonsten in dieser Zeitung nicht vorkommt:
Zwar hatte Bergedorf ein „Armenwesen“, für das die Stadt laut Haushaltsplan 73.520 Mark im Jahre 1915 zur Verfügung stellte, aber es bezog sich nur auf Einheimische mit festem Wohnsitz. Der Erfolg dieses weihnachtlichen Spendenaufrufs zugunsten Heimat- und Obdachloser war bescheiden: wiederum im „Sprechsaal“ schrieb Hagge (siehe Bergedorfer Zeitung vom 30. Dezember 1914), dass mit den eingegangenen 7 Mark nur 14 von 35 Menschen ohne Unterkunft für eine Nacht versorgt und untergebracht werden konnten.