Im Jahre 1881 zog Johann Heinrich Dräger von seinem Geburtsort Kirchwerder-Howe nach Bergedorf in die Neue Straße, um dort sein erstes Ladengeschäft zu eröffnen. In seinen „Lebenserinnerungen“, auf deren Angaben dieser Abschnitt weitgehend beruht, nennt Dräger zwar die Straße, aber nicht die Hausnummer seiner Bergedorfer Anschrift (Vgl. Heinrich Dräger, Lebenserinnerungen, 32.-33. Tsd Lübeck 1977 (Erstdruck 1914), passim). Hier hilft das Hamburgische Adressbuch – es verzeichnet ihn für 1882 unter:
und in den Jahren 1883 bis 1886 unter:
(HAB 1886, S. VI/826)
Dräger betätigte sich hier auch als Tüftler und Erfinder, etwa (nach einer Idee seiner Frau) von Besenstiel-Befestigern, wofür ihm 1883 das Reichspatent Nr. 26153 ausgestellt wurde. Zu weiteren Patenten Drägers siehe den Beitrag von Heinz Cordes in: Jörgen Bracker (Hg.), Zwei aus Kirchwerder (Bergedorf-Porträt Heft 1), Hamburg 1977. Nachdem weit über 100.000 Stück verkauft waren, ließ das Geschäft aber so stark nach, dass die Produktion eingestellt wurde und die (verrostete) Lagerware von der Arbeitsstätte in der Hude aus „in den vorbeifließenden Blickgraben geworfen“ wurde – und da Dräger sicher nicht der einzige war, der so mit „zu entsorgenden“ Dingen verfuhr, musste dieser Blickgraben eben periodisch ausgebaggert werden.
In Bergedorf lernte Dräger den Gründer des Bergedorfer Eisenwerks, Wilhelm Bergner, kennen, verkaufte ihm eine Nähmaschine und ließ den Kontakt nicht abreißen, und als Bergner ihm die Lübecker Vertretung für den in seinem Werk hergestellten Lavalschen Milchseparator anbot, zog Dräger im Sommer 1886 an die Trave. Als der geschäftliche Erfolg ausblieb, gründete Dräger 1889 mit einem Partner eine Firma für den Vertrieb kleiner Maschinen und Geräte. Aus dieser entwickelte sich die 1891 errichtete „Lübecker Bierdruckapparate- und Armaturen-Fabrik Heinr. Dräger“, mit der der weitere Aufschwung der Firma begann: das von Dräger entwickelte Reduzierventil zur kontrollierten Abgabe von Kohlensäure aus einem stählernen Druckbehälter fand in immer mehr Bereichen innovative Anwendung – siehe hierzu und zur Entwicklung der Firma bis in die Gegenwart die Darstellung der Draegerwerke unter www.drager.de/… (PDF).