Der Graphiker Max Lobusch

Bergedorfer Zeitung, 22. Juli 1925

Ansichtskarte von 1925, unten rechts signiert „Lobusch“

Vermutlich ging es dem Bergedorfer Max Lobusch nicht nur ums Honorar, sondern auch um seine Heimatstadt: er fertigte die Federzeichnungen für eine kleine Serie von Ansichtskarten mit Bergedorf-Motiven – verlegt in Bergedorf bei Max Kirchner, gedruckt bei Ed. Wagner im Hause der Bergedorfer Zeitung.

Der junge Zeichner und Gebrauchsgrafiker (geb. 1902), der in Hamburg und Berlin studiert hatte, arbeitete u.a. für die Reichsdruckerei, entwarf Briefmarken und Briefköpfe des Reichspräsidenten (siehe Bergedorfer Personenlexikon). Laut BZ war er erstmals 1920 in einer (Weihnachts-)Ausstellung in einem Pavillon beim Bergedorfer Bahnhof mit eigenen Arbeiten vertreten (BZ vom 3. Dezember 1920), dann wieder 1924 bei einer Sammelausstellung in der Aula der Hansa-Schule (BZ vom 26. September 1924). Anfang 1925 hatte er für das Künstler- und Maskenfest „Schwarz-Weiss-Redoute“ der Bergedorfer Liedertafel die „künstlerische Ausschmückung“ des Saals in Hitschers Gesellschaftshaus übernommen (BZ vom 9. Januar 1925). Für seine bei der Bergedorfer Gartenbauausstellung präsentierten Grafiken erhielt er einen „Ratsehrenpreis“ (BZ vom 29. und 31. August 1925), und im Bergedorfer Schlosskalender für 1926 fand man „zur bildhaften Ergänzung spaßiger Vierländer Geschichten treffliche Zeichnungen des jungen, talentvollen Bergedorfer Graphikers Max Lobusch“ (BZ vom 24. September 1925). Sein für Bergedorf wichtigstes Werk sollte aber die Neugestaltung des Stadtwappens werden.

Zwar lobte die BZ die Ansichtskarten in den höchsten Tönen, aber der verwendete Karton war eher von der preisgünstigen Sorte, und wäre die Herstellung wirklich „mit großer Sorgfalt“ erfolgt, so hätte man eine Zentrierung der einzelnen Bilder sicher erreichen können. Ob die Karten „beim Publikum gute Aufnahme“ fanden oder ob eher weiche und romantisierende Darstellungen Bergedorfs wie etwa die von Anna Ollerich oder Anna Wagner (die Links führen zu Abbildungen) damals beliebter waren, weiß man nicht.

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