Bergedorfs Schulentwicklung unter Rektor Müller

Bergedorfer Zeitung, 31. März 1921

Es hatte sich viel getan in und mit Bergedorfs Schulen in der fünfundzwanzigjährigen Amtszeit des Rektors Müller: als er 1896 kam, war er der einzige städtische Schulleiter – 1921 hatte er eine ganze Reihe von Kollegen, die Schülerzahl hatte sich mehr als verdoppelt, neue Schulen, Fachräume und Gebäude waren hinzugekommen, er hatte Schulzeitverkürzungen und Schulzeitverlängerungen umzusetzen gehabt und dergleichen mehr, wie im Artikel zu lesen. Lange Jahre war er nicht nur Rektor zweier Schulen an zwei Standorten gewesen (Knaben am Brink, Mädchen in der Brauerstraße), sondern zusätzlich im Nebenamt Leiter der  Fortbildungsschule und der landwirtschaftlichen Winterschule.

Bei Müllers Amtsantritt verteilten sich die 950 Schülerinnen und Schüler auf zwanzig Klassen, was eine durchschnittliche Klassenfrequenz von 47,5 ergibt, die sich zehn Jahre später kaum geändert hatte – nach einem Aufsatz von Fr. Winckler zur Geschichte der Stadtschule Bergedorf (Geschichte des hamburgischen Landschulwesens, S. 207-233) war die Klassenfrequenz 1903 sogar auf 53,7 gestiegen (ebd., S. 232). Der aktuelle Rückgang auf etwa 37-38 Kinder pro Klasse dürfte dem Unterricht zugutegekommen sein.

Über den Schulalltag jener Jahre war aus der BZ nichts zu erfahren, auch nicht, ob „viele seiner einstigen Schüler in Dankbarkeit seiner“ gedachten. Wie auch immer – Müller war in diesen 25 Jahren zu einer Institution geworden, was die Zeitung ausführlich würdigte. Ein gleich lange dienender Polizist bekam nur einen sehr schlanken Text:

Bergedorfer Zeitung, 31. März 1921

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3 Antworten zu Bergedorfs Schulentwicklung unter Rektor Müller

  1. Städtische Knabenschule auf einer Karte von 1904: https://mprove.de/chrono?q=53.48535,10.21671&z=16.81&m=HHPPN735425396&i=1

    Städtische Mädchenschule bei Nr. 16: https://mprove.de/chrono?q=53.4876,10.21607&z=16.81&m=HHPPN735425396&i=1
    Ist das die Brauerstraße?

  2. Bernd Reinert sagt:

    In der Tat: wie die KARTE 1904 zeigt, lag die Knabenschule (Nr. 13 auf der Karte) am Brink, die Mädchenschule (Nr. 16) am Anfang der Brauerstraße. Das war also eine durchaus fußläufige Entfernung.

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