Hochzufrieden zeigte sich die Bergedorfer Zeitung mit den 500-Jahr-Festivitäten des Vereins für Vierländer Kunst und Heimatkunde: sie gestalteten sich „zu einem Volks- und Heimatfeste größten Stils und kernigster, gesunder Art“, und so schrieb der Verfasser den Bergedorfern, die ja eine Woche zuvor ihr Jubiläum begangen hatten (siehe den Beitrag Ein Jubiläum – aber welches?), einiges in Sachen Geschichts- und Heimatbewusstsein ins Stammbuch.
(Von einer „500-Jahrfeier Vierlandens“ konnte eigentlich nicht die Rede sein, denn die Bezeichnung „Vierlande“ für die Kirchspiele Altengamme, Neuengamme, Curslack und Kirchwärder tauchte erstmals 1548 in einer Urkunde auf, wie Geerd Dahms (S. 18) nachgewiesen hat.)
Das Programm war ähnlich dem des in Bergedorf gefeierten Fests, doch die Kunstausstellung in Hardens Gasthof wird sehenswert gewesen sein: neben Arbeiten von Hermann Haase wurden solche von Amelie Ruths und Arthur Illies, den Bergedorfern Friedrich Stoffert, Karl Bohnsack und Henny Deppermann und anderen ausgestellt. Mit einem Künstler war der Kritiker eher unzufrieden: „Mit Hans Försters Stücken, die teilweise in grotesk farbenfröhlicher Wirkung in Steinzeichnungsmanier hingeworfen sind, kann man sich schon schwerer abfinden.“
Aus den Reden der Festsitzung (Redner u.a. Pastor Holtz als Vorsitzender des veranstaltenden Vereins, Landherr Senator Stubbe, Gemeindevorsitzender Heinrich Grube aus Kirchwärder) ist eine Passage des Vortrags von Prof. Dr. Hans Nirrnheim von besonderem Interesse: er warf Schlaglichter auf katastrophale Ereignisse, die die Vierlande in ihrer Geschichte zu verkraften hatten und die sie immer wieder verkrafteten: Sturmfluten und militärische Besetzungen.