Mehrwert und mittelalterliche Plastik

Bergedorfer Zeitung, 7. November 1925

Bergedorfer Zeitung, 7. November 1925

Niederdeutsches Theater und Mittelalterliche Plastik waren zwei der Themen der Fichte-Hochschule Bergedorf – die städtische Volkshochschule bot Philosophie, Volkswirtschaft und Astronomie. Die beiden konkurrierenden Einrichtungen (siehe den Beitrag Die Schlammschlacht um die Volksbildung) bemühten sich also weiter um die Bildung der Erwachsenen.

Die Volkshochschule hatte ihre Krise des vorigen Winters offenbar überwunden (siehe den Beitrag zur Weiterbildung), aber gegenüber 1919 war das Programm gewaltig geschrumpft: die unmittelbar praktisch ausgerichteten „Übungskurse“ gab es nur noch als Veranstaltungen der Berufsschule, und von 19 Vorlesungsreihen waren gerade noch drei übriggeblieben. Die Fichte-Hochschule blieb bei ihren Themenschwerpunkten Kunst und Literatur und hatte ebenfalls das Angebot reduziert; ein „Singekreis zur Pflege des alten deutschen Liedes“ und ein „Volkstanzkreis“ ergänzten das Programm, das auch eine Reihe zu „Jesus und die Jugend“ mit der Direktorin der Luisenschule, Frl. Popkes, enthielt (siehe BZ vom 2. Oktober).

„Wärmstens empfohlen“ wurden die gebührenfreien Volkshochschulkurse in der BZ, aber vermutlich hat der Lokalredakteur einfach den zugelieferten Text übernommen, statt sich die Reihe zur Volkswirtschaft näher anzusehen: der Sozialdemokrat Ballerstaedt wird das Thema „Mehrwert“ aus marxistischer Sicht behandelt haben – eine Sicht, die die BZ definitiv nicht teilte.

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