Die Füße am Boden, den Blick zum Himmel – Weiterbildung in Bergedorf

Bergedorfer Zeitung, 21. März 1925

Man kann durchaus fragen, warum die Berufsschule Bergedorf Unterrichtskurse für die Allgemeinheit, also nicht nur ihre Schülerinnen und Schüler, anbot: wäre das nicht Aufgabe der Volkshochschule (VHS) gewesen?

Aber 1924/1925 funktionierte die VHS offenbar mehr schlecht als recht: laut Inseraten sollte es Deutschunterricht geben; andere Kurse sollten „demnächst“ bekanntgemacht werden (BZ vom 26. September 1924), doch über diese war in der BZ nichts zu finden, und die Anmeldungen für die Deutschkurse tröpfelten so spärlich, dass nach Anmeldeschluss erneut für die Teilnahme geworben wurde (BZ vom 11. Oktober 1924).

Die Stadtväter setzten 1925 also verstärkt auf die Berufsschule, die bodenständig-praktisch allen Bildungswilligen Wissen vermitteln sollte (was die Volkshochschule 1919 geleistet hatte) und auch städtisches Geld für den Kauf von Schreibmaschinen erhielt (BZ vom 26. November 1925).

Bergedorfer Zeitung, 9. Januar 1925

Die VHS richtete dann Anfang 1925 den Blick auf Höheres: drei Abende mit Dr. Kruse von der Sternwarte Bergedorf fanden in der Aula der Stadtschulen statt (Anzeigen in der BZ vom 9. und 24. Januar sowie 3. Februar 1925).

Wie intensiv und wie zahlreich die verschiedenen Angebote genutzt wurden, ist nicht bekannt. Der Ausgabenansatz für „Volksbildungszwecke“ im städtischen Haushalt wurde jedenfalls von 10.000 Mark auf 15.000 Mark erhöht (BZ vom 25. März 1925) und später sogar noch um 2.000 Mark aufgestockt (BZ vom 20. November 1925).

Dieser Beitrag wurde unter Bergedorf1925 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert