Die politische Gemeinde Sande hatte ihre Entscheidung über die Errichtung eines Kriegerehrenmals auf bessere Zeiten vertagt (siehe den Beitrag über die schwierigen Ehrenmale), doch die Kirchengemeinde oder zumindest ihr Vorstand wollte darauf nicht warten und plante die „Beschaffung von Kriegsgedenktafeln“ mit den Namen der Gefallenen, wie sie „in fast allen Gemeinden“ schon vorhanden waren.
Die nötigen Mittel sollten über ein Kirchenkonzert aufgebracht werden – laut Anzeige in derselben Ausgabe der BZ sollte der Eintritt 30 Mark kosten. Dem Bericht zufolge war der große Kirchenbau bis auf den letzten Platz besetzt, und es hieß: „Der finanzielle Ertrag des Abends dürfte ein recht bedeutender sein“, aber es seien weitere Zuwendungen nötig, um die Tafeln, obwohl „ohne jeden Luxus“, herstellen lassen zu können (BZ vom 27. November 1922).
Der Kirchenvorstand war optimistisch und bat um „baldigste“ Aufgabe der Namen der Gefallenen – man wollte also schnell handeln, damit die Einnahmen nicht zum Opfer der Inflation würden, aber wahrscheinlich geschah das doch: im Februar 1923 sollte eine Haussammlung „zwecks Beschaffung von Mitteln für Gedenktafeln in der Kirche für unsere Gefallenen“ durchgeführt werden (Anzeige in der BZ vom 30. Januar 1923). Einen Bericht über den pekuniären Erfolg der Aktion gab es nicht.