Braune Kuchen

BZ, 16.12.1922

Braune Kuchen: ein damals nahezu unverzichtbarer Teil der Weihnachtsbäckerei. Nicht nur jeder Bäcker, sondern auch jede backfreudige Hausfrau wird ein Rezept dafür gehabt haben. Die Angaben in der BZ halfen ja auch nicht wirklich weiter, weil für die würzenden Zutaten keine Mengenangaben gemacht wurden, und außerdem hätte die Hausfrau die Mehl-, Sirup- und anderen Angaben ja erst noch auf die für die eigene Familie passenden Mengen herunterrechnen müssen – auch für eine große Familie dürften sieben Pfund braune Kuchen ziemlich viel gewesen sein.

Interessant ist aber der Vergleich des Vorkriegspreises mit dem im Dezember 1922 aktuellen: 3,12 Mark zu etwa 3.000 Mark. Das nennt man eben Inflation.

Direkt unter diesem Artikel zu den braunen Kuchen berichtete die BZ unter der Überschrift „Die Unterernährung des deutschen Volkes“ über eine Ärztetagung in Berlin, woraus hier ein Satz zitiert sei: „Der Mehrzahl der Deutschen seien die notwendigen Nahrungsmittel nur noch in völlig ungenügendem Maße zugänglich.“ Eine Minderheit konnte sich zum Fest bei Erdmann mit Leckereien und Süßigkeiten eindecken.

BZ, 14. Dezember 1922

 

Dieser Beitrag wurde unter Beiträge 1922 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert