Der Aushangkasten der Bergedorfer Zeitung

Wer Käufer sucht, muss kundtun, was er verkaufen will – vor hundert Jahren war da die Bergedorfer Zeitung eine vielgenutzte Plattform: man schaltete eine Kleinanzeige (die Petitzeile kostete eine Mark). Wer aber seine Anschrift und ggf. seinen Namen nicht allgemein publiziert sehen wollte, konnte auf ein neues Angebot der BZ zugreifen: den Aushangkasten am Gebäude der Zeitung in Bergedorfs bester Geschäftslage.

Dieser Aushangkasten war für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Blattes und für Kaufinteressenten eine angenehme Einrichtung: zuvor schlossen private Kleinanzeigen oft mit „Adresse zu erf. in der Gesch. d. Bl.“: wer die Anschrift des Inserenten erfahren wollte, musste also zu den Bürozeiten die Räume Am Markt 7 aufsuchen, und die Mitarbeiter erteilten die gewünschte Auskunft. Durch den Aushang wurde das Personal entlastet, und der Kasten konnte jederzeit in Augenschein genommen werden.

Und auch neugierige Bergedorfer hatten einen Vorteil, ohne die Zeitung gelesen zu haben: sie konnten nun ohne große Umstände sehen, wer was verkaufen wollte (oder womöglich musste).

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