Die Details sind unklar: der Dauerläufer Bernardini von Hacht trat zu einem Lauf durch Bergedorf an – nach der Meldung im redaktionellen Teil sollte es ein „Wettlauf“ sein, der Annonce nach war es ein „Schnell- und Dauerlauf“, der keine(n) anderen Läufer erfordert; es wäre dann allein eine Frage des Durchhaltevermögens gewesen – und das war jedenfalls gefordert: „durch alle Straßen Bergedorfs“ sollte der Lauf gehen, und wenn er wirklich das gesamte Straßennetz der Stadt ablaufen wollte, hatte der Sportler einiges an Kilometern zurückzulegen, wie die Karte von 1904 erkennen lässt. Einen Ergebnisbericht, der diese Unklarheiten beseitigt und über Erfolg oder Misserfolg Aufschluss gegeben hätte, sucht man in der BZ leider vergebens.
Wenige Tage später folgte die nächste Ankündigung:
Von Hacht gegen Geesthacht: Bernardini wollte diesmal gegen einen Geesthachter Radfahrer namens H. Krüger zu einem echten Wettbewerb antreten: das Rennen sollte auf dem Sander Marktplatz stattfinden (gemeint war damit die Fläche, die heute „Lohbrügger Markt“ heißt; den heutigen „Sander Markt“ gab es damals nicht). Ein solches Rundstreckenrennen war natürlich viel zuschauerfreundlicher als ein stadtquerender Lauf, dessen Zielpunkt nicht einmal genannt wurde – offenkundig hatte von Hacht aus der Bergedorfer Erfahrung gelernt und verlangte für dieses Spektakel Eintritt. Um die ausgesetzte Siegprämie von 500 Mark zu refinanzieren, hätte er allerdings 1.667 zahlende Erwachsene oder doppelt so viele Kinder benötigt, was als eher unwahrscheinlich anzusehen ist.
Von Hacht gewann das Duell: er hatte ja auch nur 40 Runden zu absolvieren gehabt, der Radfahrer 60 Runden. Zudem waren die Kurven auf dem langgestreckten Platz offenbar eng ausgelegt, was den Rennradler zusätzlich benachteiligte. Der Läufer von Hacht erhielt also vom Veranstalter von Hacht die schöne Siegprämie.