Gleich zu Beginn der Revolution war in Bergedorf im Portici das Wachlokal des Soldatenrats eingerichtet worden (siehe den Beitrag Die Revolution erreicht Bergedorf), im Dezember dann erhielt Sande seine eigene militärische Sicherheitswache (siehe den Beitrag Sande und der Arbeiter- und Soldatenrat) – nun wurden ihre Führer durch die „militärische Sicherheitskompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments 76“ ausgewechselt.
Vermutlich stand diese Reorganisation im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Bremer Räterepublik (siehe Jörn Brinkhus, S. 57-69), die in Hamburg u.a. dazu geführt hatten, dass das Stadthaus von etwa 2.000 Personen gestürmt wurde, die sich die dort lagernden Waffen aneigneten (BZ vom 7. Februar 1919). Am 11. Februar ordnete der Siebener-Ausschuss des Hamburger Soldatenrats an, dass alle Waffen binnen 48 Stunden abzugeben seien, um der „wilden Bewaffnung“ ein Ende zu bereiten und das Waffenmonopol der Ordnungskräfte wieder herzustellen. Zwischenzeitlich war es zu bewaffneten Plünderungen sowie Feuergefechten zwischen Plünderern und Sicherheitsmännern gekommen (BZ vom 11. Februar).
Für Bergedorf und Sande waren zwar im Gegensatz zu Hamburg keine Meldungen über Schießereien zwischen Sicherheitsmannschaften und Plünderern bzw. Räubern zu finden, aber die Waffenabgabe sollte auch hier durchgesetzt werden, wenn auch mit (der ortsüblichen) Verzögerung und längerer Fristsetzung, und es verstrichen weitere Tage, bis sich auch der Soldatenrat der Vierlande zu einem entsprechenden Aufruf veranlasst sah (BZ vom 22. Februar). Meldungen über Erfolge oder Misserfolge gab es nicht.