Vermutlich war der Leserbriefschreiber „Hgs“ ein betroffener Anlieger – es könnte laut Bergedorfer Adressbuch 1915 der Ingenieur Carl Hennings, Brauerstraße 141, gewesen sein, und man kann seine Verärgerung verstehen: ein gutes Vierteljahr zuvor war diese Bodensenkung von zwei Metern Tiefe in der Nähe der Badeanstalt eingetreten (BZ vom 3. September 1918), seit dem 2. Oktober war „wegen Sielaufgrabung“ der Abschnitt zwischen der Sander Straße und dem Weg bei der ehemaligen Vereinsbrauerei für den Wagenverkehr gesperrt (BZ vom 2. Oktober 1918 – zur Örtlichkeit siehe die Karte 1904).
Die kritisierte Absicherung der (ruhenden) Baustelle dürfte heutigen Vorschriften sicher nicht genügt haben – die befürchteten Unfälle scheinen aber ausgeblieben zu sein, denn desbezügliche Meldungen waren nicht in der BZ zu finden, genauso wenig allerdings (bis Ende des ersten Quartals 1919) eine Bekanntmachung oder einen Bericht über den Abschluss der Arbeiten. Das Loch ist jedenfalls (Stand 2018) verschwunden, genau wie die Flussbadeanstalt und die Vereinsbrauerei.
Der Leserbriefschreiber vermutete Mangel an Arbeitskräften als Grund für den Stillstand der Arbeiten – ein Mangel, der mit der Demobilisierung der Soldaten nicht nur verschwand, sondern sich in das Gegenteil – Arbeitslosigkeit – verkehrte.
Wie Hennings letztlich an seine Kohlen kam, ist unklar: die Lieferung wurde ja zusätzlich erschwert durch die Sperrung der maroden Billebrücke. Vielleicht kamen sie ja auf dem Wasserweg.