Der erste Geflügelzucht-Kursus, den Carl Hagenbeck’s Kleintierhof (Link zu einer Abbildung) veranstaltet hatte (BZ vom 15. Juni 1918), war vielleicht sogar überbucht – jedenfalls folgte ihm sehr bald ein zweiter, und auch die Kaninchenzucht sollte man nun dort lernen können. Hagenbeck war offenbar auf eine Marktlücke gestoßen: die Haltung von Kaninchen, Hühnern, Enten und Gänsen hatte während des Krieges stark zugenommen (siehe den Beitrag 2.621 Stallhasen in Sande), denn so konnte man den Fleisch- und Eiermangel zumindest etwas abmildern – und wenn man neu auf dem Feld der Tier- und Geflügelhaltung war, wird man sicher interessiert auf diese Anzeige geschaut haben: der Name des Anbieters zeugte schließlich von Kompetenz auf dem Gebiet – wer sich mit Exoten wie Pinguinen und westafrikanischen Zwergflusspferden auskennt, wird mit Hühnern und Karnickeln, ihrer Haltung und Zucht, keine Probleme haben. Bruno Dürigen, der Referent der Geflügelzuchtkurse, war übrigens der Nestor der Geflügelzuchtwissenschaft in Deutschland – nach ihm wurde 2004 der Wissenschaftliche Geflügelhof des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter benannt.
Der Weg von Bergedorf nach Stellingen war allerdings durchaus zeitraubend, es gab Fahrtkosten und (in ungenannter Höhe) Kursgebühren; daher ist es fraglich, ob viele Bergedorfer unter den Kursteilnehmern waren. Weitere ähnliche Annoncen Hagenbecks gab es in der BZ jedenfalls nicht, aber andere, auf die im August zurückzukommen sein wird.