Endlich einmal Ergebnisse! Regelmäßig erschienen in der BZ die Bekanntmachungen über die Durchführung der vierteljährlichen Viehzählungen (z.B. am 30. August 1917), aber die Ergebnisse verschwieg die Zeitung fast durchgehend. Nun gab es immerhin Zahlen für Sande, die auf den ersten Blick erträglich aussahen.
Genaueres Hinsehen zeigt aber Probleme: die 49 Pferde werden nicht als Reittiere zu sportlichen oder Vergnügungszwecken genutzt worden sein, sondern als Zugpferde im eigentlichen Sinne des Wortes – ein halbes Jahr vorher waren es noch 57 gewesen. Die Zahl der Rinder ging leicht zurück, überproportional die der Milchkühe, was den Mangel an Milch und Milchprodukten weiter verschärfte. Deutlich verringert war die Zahl der Ziegen, hingegen war die der Schweine sogar gestiegen – bei letzteren muss man aber berücksichtigen, dass sie und die anderen tierischen „Fleischlieferanten“ meist im Herbst geschlachtet wurden, was sich in den Zahlen vom 1. September natürlich noch nicht niederschlug. Der Grund für die Herbstschlachtungen war einfach: es gab nicht genügend Futtermittel, um die Tiere ohne nennenswerten Gewichtsverlust durch den Winter zu bringen.
Die Zahlen vom Dezember 1914 (BZ vom 10. Dezember 1914) zeigen einen dramatischen Rückgang während des Krieges: 1914 waren es 91 Pferde, 141 Rinder, 917 Schweine und 52 Ziegen gewesen, der Bestand an Federvieh und Kaninchen wurde damals noch nicht erhoben.
Apropos Kaninchen, die sich 1917 ja wie die selbigen vermehrt hatten: Kaninchenhaltung ausschließlich mit Grünfutter ist möglich, Hühnerhaltung nicht, und Hühnerfutter war teuer und rationiert (35 Pfennig pro Pfund, BZ vom 14. Oktober und 23. Dezember 1916).