Sogar Schach wird gelegentlich als ein Kriegsspiel bezeichnet, aber Soldaten und Gewehre sind wohl doch eine andere Art von Kriegsspielzeug. Ob die Kriegsbegeisterung der Mütter und Großeltern immer noch so groß war, dass sie den Söhnen bzw. Enkeln Soldaten und Gewehre kauften? Und warum warb Johannes M. Chr. Schütt nicht auch für Spielzeug-Gasmasken? Schließlich gehörten diese seit Beginn des Gaskriegs im Frühjahr 1915 ebenso zur Ausstattung der Soldaten wie Gewehre, und beim Einsatz von Giftgas waren die Deutschen ihren Gegnern überlegen, wie Herfried Münkler (S. 398) schreibt. Doch Gaskrieg taugte wohl nicht zum Kinderspiel.
Eine Realität ohne Spielzeug zeigte die Weihnachtsbitte der Frau Pastor Wendorff (sie war die Ehefrau des Pastors) aus Geesthacht: für den Vaterländischen Frauenverein sammelte sie Lebensmittel, Äpfel und Nüsse, um damit die Armen bescheren zu können. Welche anderen Geschenke die so bezeichneten großen Ausgaben hervorriefen, war der Zeitung nicht zu entnehmen; hoffentlich handelte es sich um warme Kleidung, denn der Winter hatte früh eingesetzt: schon im November hatte Eisgang die Schifffahrt auf Gose- und Dove-Elbe behindert bzw. stillgelegt (BZ vom 29. November und 14. Dezember 1915), und auch an den Regentagen im Dezember (BZ vom 13. Dezember 1915) wäre passende Kleidung sicher willkommen gewesen.