Wahrscheinlich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wollte sich die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn auf die Straße wagen und neben ihrer Kleinbahn einen „Personen-Kraftwagenverkehr größeren Stils“ aufnehmen, um damit die Zahl der Fahrten zwischen Bergedorf und Geesthacht zu vermehren. Für die Auslastung von Personenzügen mit mehreren Waggons reichte die Zahl der Fahrgäste offenbar nur in den Spitzenstunden des Berufsverkehrs; mittags und in den Abendstunden genügte demnach ein Bus.
Zusätzlich nahm die BGE Lauenburg ins Visier: wer von dort nach Hamburg wollte, konnte mit den Lauenburger Dampfern fahren – sicher eine landschaftlich schöne, aber zeitraubende Tour. Die Alternative war bis dahin die Eisenbahn mit Umsteigen in Lüneburg oder Büchen – da konnte eine direkte Fahrt im BGE-Bus nach Geesthacht, weiter mit BGE-Bus oder -Zug nach Bergedorf und von dort mit einem Vorortzug der Reichsbahn zum Hamburger Hauptbahnhof dann doch um einiges schneller sein.
Für den Busbetrieb sollten ein dreiachsiger Büssing-Wagen mit 48 Sitzplätzen und ein zweiachsiger Komnick-Wagen mit 28 Sitzplätzen angeschafft werden, wie es weiter in dem Artikel hieß. Abbildungen dieser ersten zwei BGE-Busse wurden online nicht gefunden, ein Foto des kleinen Busses „No. 4“ wird in einer Online-Publikation zu 100 Jahre VHH gezeigt. In einer verkehrsgeschichtlichen Darstellung von Elsner/Heimann/Oetzmann wird außerdem der große Bus No. 2 gezeigt (S. 23). Bei museum-digital deutschland sind Fahrzeuge zu sehen, die zumindest große Ähnlichkeit gehabt haben dürften: ein Büssing und das Modell eines Komnick-Postbusses aus jenen Jahren.
Die Fahrzeuge sind natürlich mittlerweile ersetzt und um ein Vielfaches vermehrt worden. Der Busverkehr wurde ausgeweitet, die Kleinbahn eingestellt. Aus dem Betreiber Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn sind die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein hervorgegangen. Ob und wann wieder Personenzüge von und nach Geesthacht fahren, ist offen.


