Immer mehr Kleingärtner

Bergedorfer Zeitung, 10. Juli 1923

Der Bergedorf-Sander Schrebergartenverein von 1920 verzeichnete weiter großen Zulauf: zu Jahresbeginn 1923 gab es 1.254 Mitglieder, zur Jahresmitte rund 1.600; die Gesamtfläche der Pachtungen betrug Anfang 1923 neunzehn Hektar (BZ vom 18. Januar 1923). Wenn man von einer Parzellengröße von 500 bis 700 Quadratmetern ausgeht, wie sie die Stadt Bergedorf einem Verpachtungsangebot zugrundelegte (siehe den Beitrag Die starke Stellung der Schreber), kann nur eine Minderheit der Mitglieder einen Kleingarten gehabt haben – die Mehrheit fand sich wohl auf einer Warteliste wieder.

Der starke Mitgliederzuwachs und die Vielzahl der Kolonien erforderten eine Strukturreform: durch die Einrichtung von Untervorständen für die einzelnen Kolonien sollte der Vereinsvorstand entlastet werden, der sich dann nicht mehr um die Details der Arbeit in den einzelnen Anlagen zu kümmern brauchte und sich auf die Anpachtung neuer Flächen etc. konzentrieren konnte.

Bergedorfer Zeitung, 16. Juli 1923

Für die Vereinsmitglieder organisierte der Vorstand in jenem Sommer einen fachlichen Besuch der staatlichen Versuchsfelder in Fünfhausen. „Alle Schrebergärtner werden in ihrem eigenen Interesse gebeten, an der Fahrt teilzunehmen“, hieß es im Zeitungsartikel, und wenn alle 1.600 Mitglieder dem Appell gefolgt wären, hätte der Zug längst nicht alle Interessenten aufnehmen können – der Bericht sprach nur von „zahlreichen Teilnehmern“ (BZ vom 16. Juli 1923), die auf den neuesten Stand der gartenbaulichen Erkenntnis gebracht wurden.

Man kann also vermuten, dass die Kapazität der Bahn ausreichte.

 

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