Nicht allen Ernährungstipps von 1923 sollte man aus heutiger Sicht folgen: die Ernährungswissenschaft hat sich in diesem Zeitraum deutlich weiterentwickelt.
Adolf Juckenack, der das hier von der BZ rezensierte Buch über die häusliche Ernährung mit dem Segen des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft verfasst hatte, warnte vor dem „Vegetarismus“: der Mensch sei nun einmal von Natur aus Raubtier und könne „auf das Fleisch unter keinen Umständen verzichten“ – die „Umstände“ werden aber viele Menschen zu genau diesem Verzicht gezwungen haben. Und dass ein Fleisch-Verzicht möglich ist – zumindest Vegetarier und Veganer sind davon überzeugt.
Immerhin: mehrfach wurde die Wichtigkeit von Vitaminen betont, die in Obst und Gemüse enthalten seien, und der Verdammung von „Ersatzmitteln“ (viele von ihnen im Krieg eingeführt) kann man auch hundert Jahre später noch zustimmen.