Endlich hatte auch die BT 60 ihren eigenen Sportplatz – und wie der Marienburgplatz von Spiel und Sport Bergedorf (SSB) lag der Platz nicht in Bergedorf, sondern auf lauenburgischem Gebiet in der Nähe des Selma-Anna-Otto-Heims (heute „Sternwartenpalais“) auf einem Teil der vom Fürsten Bismarck gepachteten Sandwiesen (BZ vom 14. Juni 1923).
Während sich SSB bei seinem Fest auf Leichtathletikwettkämpfe konzentrierte, gab es beim „Gauturnfest“ auf dem neuen Platz der BT 60 Mehrkämpfe, die sowohl turnerische als auch leichtathletische Disziplinen enthielten, wie aus dem Bericht über Ergebnisse hervorgeht (BZ vom 18. Juni 1923).
Mit der Einweihung des Bismarckplatzes, bei der auch der damalige Chef des Hauses Bismarck sprach, konnte endlich das Turnfest des Hamburgischen Turngaus nach Bergedorf zurückkehren: über zwanzig Jahre hatte es im Schießtal stattgefunden, das aber wegen der Enge und der abschüssigen Lage „als Turnplatz wenig geeignet war“. Die Höhenlinien auf den Kartenausschnitten des Schießtals machen das nachvollziehbar.
Leider fanden beide Veranstaltungen bei nicht allzu gutem Wetter statt: am Nachmittag gab es Regen, bei der BT 60 wuchs er sich „zu einem Bindfadenregen aus“, sodass die Wettkämpfe abgebrochen werden mussten (BZ vom 18. Juni 1923). Offenbar fing der Geesthang mit dem Bismarckplatz den Niederschlag größtenteils ab, denn auf dem Marienburgplatz in der Billeniederung gab es nur „zeitweilig einsetzenden Regen“, der den Sport nicht beeinträchtigte (BZ vom 19. Juni 1923).
Das frühere Schießtal ist heute als Billtalstadion wieder eine Sportstätte. Der Bismarckplatz wurde aufgegeben – dort befindet sich heute der erweiterte Bergedorfer Friedhof.