Über die äußere Gestalt der „eisernen Waschfrau“ war nichts herauszufinden – eine menschliche Waschfrau musste vor hundert Jahren auf jeden Fall einigen Kraftaufwand treiben, um ihre Wäsche von allem Schmutz, Geruch etc. zu befreien. Die hier beworbene Maschine sollte ihr die Arbeit erleichtern: „Die schwächste Frau, ein Kind und jedermann kann damit waschen.“ (Ob mit „jedermann“ eigentlich „jeder Mann“ gemeint war?)
Das Funktionsprinzip der „eisernen Waschfrau“ wurde vermutlich bei der Vorführung in Hitschers Gesellschaftshaus erklärt, aber leider nicht in der BZ – deshalb soll hier auf einen Bericht der Badischen Landes-Zeitung, Mittagsblatt vom 14. Januar 1916 (S. 4), der über das Deutsche Zeitungsportal gefunden wurde, Bezug genommen werden: demnach mussten heißes Wasser und Seifenlauge eingefüllt werden – und nach genau fünf Minuten waren auf wundersame Weise die ebenfalls eingefüllten Textilien rein, und nach dem folgenden Spülen, dem vermutlich ein Wasserwechsel vorausging, waren „alle Wäschestücke … einwandfrei sauber.“ Als Beleg für das materialschonende Verfahren hatte der „Waschmeister“ einen Zwanzigmarkschein der Schmutzwäsche hinzugefügt und ihn am Ende gereinigt und unversehrt dem „überraschten, entwaffneten, begeisterten“ Hausfrauen-Publikum vorgeführt.
Wenn es denn funktionierte – ohne scharfes Waschmittel, ohne Handkontakt mit der Lauge, ohne Bürste, ohne Waschbrett – war dies sicher ein Fortschritt gegenüber den herkömmlichen Verfahren, wie sie vom Bayerischen Rundfunk zusammenfassend geschildert werden. Bis zum Waschvollautomaten des 21. Jahrhunderts war es ein langer Weg.