Die Polizeireform brachte es mit sich, dass Bergedorf eine ganze Reihe seiner Feuerwehrmänner verlor: die elf Bergedorfer Gemeindepolizisten (ohne die Hilfspolizisten) hatten im bezahlten Nebenamt Feuerwehrdienst versehen, doch ab dem 1. Januar 1921 sollten sie als staatliche Schutzmannschaft fungieren und nicht durch Nebentätigkeiten von ihren polizeilichen Aufgaben abgelenkt werden. Der Stadt Bergedorf fehlten damit zehn Feuerwehrmänner; nur der bisherige Feuerwehrchef, der Polizeiwachtmeister Sager, blieb im neu genehmigten (Neben-)Amt.
Welche Personalstärke die städtische Feuerwehr damals insgesamt aufwies, ist nicht bekannt; aus dem Artikel geht aber hervor, dass weitere Bergedorfer für Löscharbeiten zur Verfügung standen, und außerdem gab es die 1910 gegründete Freiwillige Feuerwehr Bergedorf – Sager würde im Brandfall nicht als einziger zum Einsatz kommen.
Gesucht wurden Männer für die „schnelle Einsatzgruppe“: sie sollten also in der Nähe der Wache wohnen und im Hause tätig sein. Sie sollten auch per „noch festzusetzender Jahresvergütung“ und bei Einsätzen per „ausreichender stundenweiser Bezahlung“ entlohnt werden – ob sich bei derart offenen Konditionen geeignete Bewerber in ausreichender Zahl fanden, muss hier offen bleiben.
Im Jahre 1895 war die Feuerwehr von der Schlossstraße in den eigens errichteten Neubau an der Brauerstraße eingezogen, direkt neben der Mädchenschule (auf der Karte 1904 als Nr. 15 angegeben), doch Hauptnutzer des Gebäudes waren das städtische Bauamt und die Polizei, zudem hatte Wachtmeister Sager hier seine Dienstwohnung. Das Haus wurde 1926 erheblich erweitert und mit einer einheitlichen Fassade versehen (siehe Bergedorfer Schloßkalender für 1928, S. 54). Als es für die spätere Berufsfeuerwehr Bergedorf zu klein wurde, zog diese 1991 weiter in einen Neubau am Sander Damm. In der Brauerstraße (mittlerweile Chrysanderstraße) fand dann die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf ihr neues Quartier.
Die im Artikel genannte Feuermelde-Einrichtung war 1902 geschaffen worden (Schlosskalender, ebd.) – möglicherweise handelte es sich dabei um eine Art Feuertelegraph, der beim Betätigen durch ein spezielles Signal der Wache immerhin signalisierte, in welcher Gegend es brannte. Die Telefonnummer 120 für die Feuerwache tauchte erstmals im Verzeichnis der Teilnehmer an den Fernsprechnetzen im Oberpostdirektionsbezirk Hamburg, April 1906 auf.