Vor allem ehemalige Frontsoldaten wurden gesucht, aber auch andere „treue Männer“, die sich zu einem der Freikorps melden sollten, welche im Regierungsauftrag innere und äußere Feinde bekämpfen sollten (und sich nach ihrer erzwungenen Auflösung gegen die Regierung richteten).
Für den „Grenzschutz Ost“ (BZ vom 17. Februar und 5. März) und z.B. das „Freiwillige Landesjägerkorps“, das sich als „Stütze der Regierung gegen Spartakus“ bezeichnete, wurden Leute gesucht (BZ vom 26. Februar). Auch der ehemalige Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika, Paul von Lettow-Vorbeck, stellte eine solche Einheit auf. Laut dreispaltiger Anzeige galten die „Regierungsbedingungen für Freikorps“ hinsichtlich Löhnung, Verpflegung usw., und eine der Meldestellen lag in Hamburg in der Nähe des Rathauses. Wenige Tage später schaltete des „Sturmbataillon Schmidt der Garde-Kavallerie-Schützen-Division“ eine Anzeige und richtete eines ihrer Werbebureaus in Bergedorf im Gasthof „Zum weißen Schwan“ ein (BZ vom 9. April).
Es ist nicht bekannt, ob die Werbeaktionen in Bergedorf und Umgebung auf Resonanz stießen. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, könnten diese Freiwilligen mit zu denen gehört haben, die im Auftrag der Reichsregierung nach den sogenannten Sülzeunruhen Hamburg militärisch besetzten.