Mit der öffentlichen Sicherheit stand es auch in Geesthacht nicht zum besten: einige tausend Mark waren in der Nacht vom 13. auf den 14. März aus einem Schrank in der Schreibstube des Wachkommandos gestohlen worden, was natürlich fragen lässt, ob die Wache nachts etwa gar nicht besetzt war, aber vielleicht war ja die ganze Truppe in jener Nacht auf der Jagd nach Einbrechern … (Die beträchtliche Geldsumme kann wohl mit der anstehenden Auszahlung von Löhnung an die Wachmänner erklärt werden.)
Wenige Tage vorher hatte die BZ gemeldet, dass sich der Leiter der Geesthachter Sicherheitswache mit einem Stempel des Arbeiter- und Soldatenrats auf und davon gemacht hatte, und so wurden diese Vorkommnisse natürlich auch Thema der Sitzung der Gemeindevertretung: schon vorher hatte diese – ähnlich wie in Bergedorf und Sande, siehe den Beitrag Die militärische Sicherheitswache – den Abzug der offenbar nicht allzu vertrauenswürdigen Kräfte gefordert, war damit aber nicht durchgedrungen (BZ vom 17. März 1919).
Zum schlechten Renommee der Sicherheitsleute mag auch beigetragen haben, dass sich der Kompagnieführer des Wachkommandos, (Ernst) Peters, seinen dienstlichen Aufgaben augenscheinlich nicht mit voller Kraft widmete und sich mit der Übernahme eines Ladengeschäfts ein weiteres Einkommen verschuf. Dieses Geschäft betrieb er nach den Adressbüchern über lange Jahre; wann er aus dem Wachkommando ausschied, ist unbekannt.