Die militärische Sicherheitswache und das gestörte Festmahl

Bergedorfer Zeitung, 1. März 1919

Bergedorfs Stadtparlament bewilligte dem Arbeiterrat einen Kredit und für den militärischen Sicherheitsdienst einen Vorschuss, doch es waren nicht allein die Kosten für den Sicherheitsdienst, die den Bürgervertreter Ohly störten: er hielt die Wache für schlicht überflüssig und forderte ihren Abzug aus Bergedorf. Schon einige Wochen vorher hatte der Gemeindevertreter Sievers in Sande „aus Sparsamkeitsgründen die Einschränkung der hier bestehenden Sicherheitswache des Soldatenrats“ gefordert (BZ vom 10. Februar).

Bergedorfer Zeitung, 2. April 1919

In der Stadt Bergedorf war die Zahl der Sicherheitsmänner bereits auf 40 halbiert worden, die sich mangels revolutionärer Umtriebe auf die Kriminalitätsbekämpfung geworfen hatten: von November 1918 bis Ende März 1919 gelang ihnen die Festnahme von 20 Einbrechern und 9 Dieben, „7 davon durch Mithilfe der Polizei“. Gegen Schleichhandel und Höchstpreisüberschreitungen bei Lebensmitteln ging sie durchaus erfolgreich vor, wenn auch die beschlagnahmte Menge von fünf Kilogramm Butter wohl nur einer Schneeflocke auf der Spitze eines Eisbergs entsprach.

Aber nicht jede Erfolgsmeldung der Sicherheitswache hatte Bestand, wie aus den folgenden zwei Artikeln hervorgeht:

Bergedorfer Zeitung, 2. April 1919

Bergedorfer Zeitung, 29. März 1919

 

 

 

 

 

 

Wiederum einige Wochen später meldete die BZ dann aus Bergedorf: „Die militärische Sicherheitswache ist auch hier aufgelöst worden.“ (BZ vom 19. April) Ob daraufhin wie in Sande die örtliche Polizei durch „Gemeindeeingesessene“ verstärkt wurde (BZ vom 29. März) ist unbekannt.

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