Der Kronprinz war höchst zufrieden mit den hamburgischen Jungmannen, die im Bereich der 1. Armee einen Ernteeinsatz in Frankreich absolviert hatten und telegraphierte dem Präsidenten des Senats von Hamburg seine Anerkennung: „die Jungens“ hätten fleißig und treu gearbeitet und famose Haltung gezeigt. Unter diesen 280 Jungmannen waren auch 25 Schüler der Hansaschule, was die BZ erstaunlicherweise nicht erwähnte.
Man findet die Information aber im Bericht des Direktors der Hansaschule, Prof. Dr. Ferdinand Ohly, der auch Details dieses Aufenthalts „in Feindesland“ schilderte: es konnte nur wenig geerntet werden, die Ernährung war mangelhaft, „Fußleiden, kleinere Verletzungen, Grippe, Dysenterie kamen oft vor“, doch es gab auch schöne Tage wie beim Ausflug nach Sedan. Und dann:
Wahrscheinlich werden den Jugendlichen die vergänglichen Zigaretten (vermutlich nicht aus Buchenlaubtabak) länger und besser in Erinnerung geblieben sein als die Worte des Thronfolgers.
Schall und Rauch eben, doch ein Erinnerungsstück war eher auf Dauer angelegt: das Abzeichen „Kriegsarbeit fürs Vaterland“ erhielten alle Teilnehmer, auch diejenigen, die „schon vorher dem Ruf zur Landarbeit … auf heimischer Flur“ gefolgt waren. Den Dienst in der Heimat sah Ohly positiv – zum Frankreich-Einsatz äußerte er sich kritisch: „Es war ein zu großer Apparat in Bewegung gesetzt, die Organisation hatte sich, wie zumeist, wohl bewährt, aber erreicht wurde wenig.“ Auch die Sinnhaftigkeit der Pflanzung von Sonnenblumen und die Laubheu-Sammlung, zu der die Hansaschüler 21.310 Pfund beisteuerten, stellte er in Frage (ebd., S. 34f.).
Seine Kritik machte Ohly aber erst nach Kriegsende öffentlich; im Krieg beteiligte sich die Hansaschule an allen „patriotischen“ Aktionen und Sammlungen.