Sollten die schlechtesten Schützen der Bergedorfer Schützengesellschaft besonders geehrt werden – oder war es eine „vergiftete“ Auszeichnung, die sie erhalten sollten? Da der Zeitungsbericht das Motiv des Stifters des Preises nicht nannte, kann man nur spekulieren: vielleicht wollte Heinrich Pinnau die weniger guten Schützen ermuntern, sich am Preisschießen zu beteiligen, denn Übung macht bekanntlich den Meister – vielleicht war es aber auch als kleine Gemeinheit gedacht, denn so wurden die Letztplatzierten ins Licht gerückt und dem Gespött ihrer Schützenbrüder ausgesetzt; nur die Totalversager, die nicht einmal die Scheibe getroffen hatten, konnten sich unauffällig ins Gehölz verdrücken.
Das traditionell im Schießthal abgehaltene Schützenfest der Bergedorfer Schützengesellschaft war jedenfalls durch das Vermächtnis des verstorbenen Mitglieds Heinrich Pinnau um eine Attraktion reicher geworden. Die Gewinner des von Pinnau gestifteten Preises werden nicht wesentlich reicher geworden sein: das Vermächtnis betrug 500 Mark, die Ehrung sollte aus den Zinsen erfolgen, und da die Zinsen 1918 bei 4 bis 4,5 Prozent lagen, standen wohl 20 bis 22,50 Mark für die zwei „Sieger“ zur Verfügung, die mit der Inflation 1923 auf ein kaum noch messbares Wertniveau sanken.