Haltbar, regenfest, reparaturfrei, geräuschlos, rostfrei – die „Deutsche Papier-Radbereifung“ sollte nun die Probleme lösen, die Radfahrer seit 1916 wegen der Beschlagnahme der Gummibereifung hatten (siehe den Beitrag Radfahren ohne Bereifung – oder mit Ersatz). Fahrberichte oder Testergebnisse brachte die BZ nicht, sodass hier die zugeschriebenen positiven Eigenschaften nur unkommentiert dargestellt werden können.
Der Handel mit gebrauchten Fahrrädern blühte im Sommer 1918: allein im August gab es ein knappes Dutzend Kleinanzeigen von Bergedorfern, die Räder zum Verkauf stellten, und da all diese Anzeigen nur einmal erschienen, ist zu vermuten, dass sie schnell einen Käufer fanden.
Ein Geesthachter allerdings musste sein Herrenfahrrad dreimal inserieren (30. Juli, 2. und 10. August), obwohl es über eine (damals nicht selbstverständliche) Freilaufnabe verfügte – ob die Holzbereifung oder der geforderte Preis von 60 Mark den Verkauf erschwerten, bleibt ungeklärt.
Neue Fahrräder bot den Anzeigen nach nur der Bergedorfer Händler Riege an, der aber andere Waren in den Vordergrund stellte, die Fahrradhändler Falke und Willhoeft hatten ihr Sortiment offenbar komplett umgestellt: