Als ob es noch eines Belegs bedurft hätte: die Durchführung von Theaterabenden oder die Beteiligung daran war nicht der Hauptzweck der Jugendwehr, wie aus diesem Weihnachtsgruß der Bergedorfer Jugendkompagnie deutlich wird, ebenso wenig der Einsatz bei der Kartoffelernte (siehe den Beitrag Hansaschüler als Erntehelfer), auch nicht die vom Kriegsministerium angeordneten Wettspiele. Hauptzweck war die direkte Vorbereitung auf den Kriegseinsatz, dem drei Mitglieder 1916 zum Opfer gefallen waren, wie es im Weihnachtsgruß der Bergedorfer Jugendkompagnie hieß. Weitere „Jungmannen“ im Alter von achtzehn Jahren waren im November einberufen worden.
Was „Felddienstübung“ (wie hier in der Wentorfer Lohe) bedeutete, wird aus einem weiteren Artikel deutlich: Postenstehen, Patrouillengänge, Feldwache – aber es war Weihnachten, und so gab es ein besonderes Element durch die wundersame Errettung des Weihnachtsmanns, der die Befragung durch die Jugendlichen gleich zu einer „patriotischen“ Ansprache nutzte: dass der Himmel „mit Staunen und Bewunderung“ die deutschen militärischen Erfolge betrachte, dass das Friedensangebot des Kaisers nicht nur den Segen Gottes in sich trage, sondern letztlich Gottes Wille sei (zu den Friedensinitiativen Ende 1916 und deren Scheitern siehe Herfried Münkler, S. 625ff. und Rainer Blasius in der FAZ). Die „Feinde“ aber hätten ihn und das Friedensangebot verhöhnt und verspottet – sie glaubten offenbar nicht mehr an den Weihnachtsmann.