Vor einhundert Jahren war das Gebiet der Sander Tannen erheblich größer; die 1899 geweihte Erlöserkirche befand sich am westlichen Ortsrand Sandes. Das Kuppelgebäude links der Kirche ist das für Wilhelm Bergner, den Gründer des Bergedorfer Eisenwerks, errichtete Mausoleum. Im Vordergrund der Aufnahme sieht man eine naturnahe Landschaft, die belegt, dass „Sande“ ein passender Name für den Ort war.
Wiederum westlich hiervon begann der Tannenwald, dessen heutiger Restbestand den 1907 gebauten Lohbrügger Wasserturm umgibt (siehe hierzu die Aufsätze von Geerd Dahms in Wasser für Sande).
Dieses Gebiet wurde nun (wie auch in den Vorjahren) zum Ziel von Tagesausflügen der „schwächlichen Kinder“ der „Rekrutenklassen“, also der Schulanfänger – wer sich über den martialischen Sprachgebrauch mokiert, sollte sich erinnern, dass er vielleicht selbst früher von „ABC-Schützen“ gesprochen hat.
Immerhin, es gab bereits eine Einschulungsuntersuchung zu jener Zeit, und die Gemeinde tat etwas für die (körperlichen) Problemkinder, indem sie während der Ferien Tagesausflüge in die Tannen organisierte und dabei „nach Möglichkeit frische Milch zum Trinken“ lieferte (Milch war knapp und teuer, siehe BZ vom 4. und 9. Mai sowie 15. Juli 1916). Dies brachte der Gemeinde höchstes Lob des Verfassers des Artikels ein, aber die Bezeichnung „Ferienkolonie“ erscheint doch etwas übertrieben.