Berufswahl 1925

BZ, 12. Oktober 1925

Bergedorfer Zeitung, 12. Oktober 1925

Wenn die Schulentlassung der „Söhne und Töchter“ naht, ist es höchste Zeit für Berufsberatung und Vermittlung von Lehrstellen. Die Töchter gingen 1925 dabei weitgehend leer aus.

Der Öffentliche Arbeitsnachweis Bergedorf bot mit den eigenen Kräften und auch durch die Experten der Hamburger Zentrale seine Dienste an, die in sehr unterschiedlichem Ausmaß in Anspruch genommen wurden, wie aus dem Jahresbericht der Einrichtung (Mitte 1924 bis Mitte 1925) hervorgeht: demnach verließen im Frühjahr 1925 fast gleich viele Jungen (426) wie Mädchen (422) die Schule. Die 334 spezifischen Beratungen verteilten sich anders: 321 Jungen, 13 Mädchen– bei den allgemeinen Auskünften und Raterteilungen war das Missverhältnis mit 116 zu 38 etwas geringer. 314 der Beratenen hatten die Volksschule absolviert, 20 kamen von höheren Schulen. 139 Lehrstellen wurden vermittelt (BZ vom 23. Oktober) – Angaben zur Geschlechterverteilung fehlten, aber es ist davon auszugehen, dass hierunter nur wenige Mädchen (als Verkäuferin im Einzelhandel oder als Damenschneiderin) waren.

„Ein ganzes Menschenschicksal hängt von der Berufswahl … ab“, hieß es in der Zeitung, und da die meisten Schulabsolventinnen als „Mädchen“ in Privathaushalten gearbeitet haben werden, war der weitere Lebensweg als der einer Hausfrau vorgezeichnet.

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