Rennradlerlatein

Bergedorfer Zeitung, 13. Oktober 1925

Reifenschäden und Felgenbrüche zwangen viele Teilnehmer am Vereinsrennen des  Curslacker Radfahrvereins zur Aufgabe – nur drei Fahrer erreichten das Ziel der 20 Kilometer langen Rennstrecke. Nimmt man die Teilnehmerzahl des Vorjahres als Maßstab, so schied weit mehr als die Hälfte der Fahrer aus.

Die Siegerzeit von 23,36 Minuten macht aber stutzen: der Sieger wäre demnach mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas über 51 Stundenkilometern unterwegs gewesen – weitaus schneller als der damals gültige auf der Buffalo-Rennbahn in Paris erreichte Stundenweltrekord von 44,247 Stundenkilometern. Das Curslacker Resultat klingt also sehr nach der Rennradvariante des Anglerlateins, aber es ist auch eine unschuldige Erklärung möglich: die Siegerzeit entsprach fast genau der des Vorjahres, und da war die Streckenlänge mit 12,3 Kilometern angegeben, siehe den Beitrag zu Wulstreifen und Langsamradeln.

Bergedorfer Zeitung, 15. Mai 1925

Die Rennradler aus Curslack hatten sich übrigens auch an einem Rennen des RV Hansa-Kirchwärder beteiligt und dort vordere Plätze belegt (BZ vom 19. Mai). Die Veranstalter nannten ihre Wettfahrt „Quer durch die Vierlande“, was geradezu maßlos übertrieben auf keine Kuhhaut ging: die Strecke führte nur durch Kirchwärder und ein Stück Neuengamme – Curslack und Altengamme wurden nicht berührt.

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