Die Schulen in den Vierlanden waren allesamt Dorfschulen im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie waren Einrichtungen der jeweiligen Gemeinde, wenn auch unter der Aufsicht der Hamburger Oberschulbehörde. Dementsprechend waren die Lehrer Bedienstete der Gemeinde und nicht Landesbeamte. Worum sich der Streit an der Seefelder Schule zwischen der Gemeinde Kirchwerder (bzw. der Schulkommission) und der Behörde drehte, war erst Monate später in der BZ zu lesen, aber als die eine Konfliktpartei dem Lehrer das Betreten der Schule untersagte, schlug die andere zurück und sperrte die Schüler vom Unterricht aus.
Da schaltete sich die Landherrenschaft ein und ließ sich in Gesprächen vor Ort informieren, und siehe da: der Lehrer D. kehrte an seinen Arbeitsplatz zurück und die Schüler werden wieder auf den Bänken im Klassenzimmer Platz genommen haben. In einer weiteren Besprechung zwischen dem Landherrn, der Oberschulbehörde und dem Gemeindevorstand gab es eine Verständigung: alle befürworteten, dass der Lehrer „seinen Unterricht ungestört erteilen könne, daß es aber im Interesse der Schule wünschenswert sei, daß er mit einem Lehrer an einer hamburgischen Schule außerhalb Kirchwärders tausche.“ (BZ vom 27. Oktober 1925).
Es konnte aber durchaus harmonisch zugehen, auch in Seefeld: der langjährige Schulleiter W. Sievers erhielt zu seinem 50. Geburtstag schöne Geschenke, u.a. bedachte die „Liedertafel“ ihren Dirigenten mit einem Schreibtisch, und es gab weitere Gaben von Eltern und Kindern, ähnlich wie bei Carl Salchows Jubiläum als Leiter der Kirchenschule Kirchwärder.
Der Schulkonflikt beschäftigte im folgenden Frühjahr sogar das Amtsgericht Bergedorf: es sprach den Vorsitzenden der Seefelder Schulkommission von dem Vorwurf frei, er habe dem Lehrer D. die Fälschung eines Zeugnisbuchs vorgeworfen (BZ vom 16. März 1926).
Meldungen zu Lehrerwechseln an der Seefelder Schule gab es genauso wenig wie zu weiteren Konflikten dort; auch den Hamburgischen Lehrerverzeichnissen war keine Personalveränderung zu entnehmen.