Die Heimsparbüchse

BZ, 5. August 1925

Bergedorfer Zeitung, 26. September 1925

Sparkassen – wie schon der Name vermuten lässt – waren (und sind) eifrige Befürworter des privaten Sparens, besonders wenn dieses Sparen über ihre Bücher lief und sie das Geld möglichst direkt dem Wirtschaftskreislauf wieder zuführen konnten. Dazu hatten sie ein neues Mittel ersonnen, um auch an das Geld von Kindern und Jugendlichen heranzukommen: die Heimsparbüchse – sie sollte Sparstrumpf und Sparschwein verdrängen.

An den Inhalt eines Sparstrumpfes konnte die Eigentümerin bzw. der Eigentümer ja problemlos heran, wenn sie bzw. er etwas kaufen wollte – ein Sparschwein stellte eine höhere Hemmschwelle dar, da es meist zerschlagen werden musste. Spontanen Kaufentscheidungen stand aber am entschiedensten die Heimsparbüchse entgegen, denn der Schlüssel befand sich in der Sparkasse: nur dort konnte sie (zerstörungsfrei) geöffnet werden, was mindestens einmal pro Quartal zu geschehen hatte: die Dose wurde geöffnet, das Geld entnommen, dem Konto gutgeschrieben und ab da verzinst (BZ vom 16. Mai). Allerdings benötigte man in Bergedorf ein „Startkapital“ in Höhe von 1,65 Mark, das als Pfand auf die Büchse zu zahlen war (BZ vom 26. September).

Bergedorfer Zeitung, 30. Oktober 1925

Ob es der Bergedorfer und auch der Sander (BZ vom 29. Juni) Sparkasse gelang, größere Geldströme in ihre Kassen zu leiten, ist unbekannt – bei der Bergedorfer Aktion könnte ein Zusammenhang mit dem „Weltspartag“ vermutet werden, der erstmals 1925 begangen wurde (BZ vom 30. Oktober). In Hamburg verzeichnete die Neue Sparkasse vom 30. Oktober bis 3. November  3.117 Posten mit 530.823 Mark und 521 neue Bücher (BZ vom 5. November). Zahlen aus Bergedorf und Sande fanden sich nicht in der BZ.

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