Vermutlich waren auch 1925 das abendliche kulturelle Angebot und das Nachtleben in Hamburg vielfältiger als in Bergedorf, und so stand bei dem geplanten Autobus-Nachtverkehr die Richtung von Hamburg nach Bergedorf im Vordergrund. Natürlich ging es auch in die Gegenrichtung – die Wagen mussten ja wieder zurück – aber da werden die Busse nicht überfüllt gewesen sein.
Natürlich bedurfte so ein Linienverkehr der amtlichen Genehmigung – nicht nur der Hamburger, sondern auch der preußischen Behörden, denn die Strecke führte ja durch preußisches Gebiet.
Es fällt auf, dass der Bus der Firma Jasper auch drei Haltepunkte auf preußischem Gebiet hatte, aber keinen in Sande.
Die Auslassung Sandes ist vielleicht dadurch zu erklären, dass von dort, unmittelbar an der Grenze zu Bergedorf, ein konkurrierender Autobus fuhr. Der Name des Betreibers, eventuelle Zwischenhalte, die genaue Lage des Endhaltepunktes und die Preise gingen aus der Anzeige nicht hervor.
Besonders an den Wochenenden schien sich Jaspers Nachtbus-Geschäft zu lohnen, denn schon bald wurde eine zweite Fahrt um 03:15 Uhr ab Hamburg eingelegt, Rückfahrt ab Bergedorf um 04:05 Uhr. Die Bahn musste (nicht nur) in diesem Zusammenhang heftige Kritik einstecken: „die Eisenbahn [ist] vermöge ihrer monopolen Stellung sehr wenig geneigt, auf die Wünsche ihrer Kunden Rücksicht zu nehmen“, schrieb ein Leser der BZ (BZ vom 16. Dezember).





