Das gemeinschaftliche Vorhaben der Schrebergärtner und der Berufsgärtner hatte im Frühjahr die Unterstützung der Stadt erhalten: für die große Gartenbauausstellung stellte der Rat den Messtorffschen Park und die Stadtvertretung Finanzmittel zur Verfügung.
Die Besucher mussten Eintritt bezahlen: am Eröffnungstag 2 Mark, sonst 1 Mark, Dauerkarten 5 Mark, Kinder jeweils die Hälfte. Die Macher hofften auf ein ausgeglichenes Ergebnis, das aber nicht erreicht wurde: an Eintrittsgeldern wurden 34.240 Mark eingenommen – das passt nicht ganz zu den Besucherangaben von 7.315 Kindern und 25.128 Erwachsenen und gar nicht zu der Gesamtzahl von „rund 50.000“ (BZ vom 22. und 26. August, 7. und 11. September, 31. Oktober und 9. November).
Weitere Einnahmen gab es durch die nicht unbeträchtlichen Standmieten von 10 Mark pro Quadratmeter – den allermeisten Vierländer Gärtnern war das zu viel. Bergedorfs Bürgermeister Wiesner, Schutzherr der Veranstaltung, bemängelte deren Fernbleiben, doch den Vierländern passten weder die Konditionen noch der Termin: sie beschickten lieber die Ausstellung des Gartenbauvereins „Goseelbe“ in Kirchwärder im September (BZ vom 29. August, 8. und 11. September).
Aus Bergedorf selbst beteiligten sich Vereine und Vereinigungen von halblinks bis halbrechts, allerdings fein säuberlich getrennt an verschiedenen Tagen, wie das detaillierte Veranstaltungsprogramm in der BZ vom 28. August 1925 zeigt:
Volkstänze: an einem Abend der Volkstanzkreis der (bürgerlichen) Fichte-Hochschule Bergedorf, an einem anderen die Arbeiter-Jugend Bergedorf-Sande;
Gesangvorträge: der Arbeiterbewegung zuzurechnende Chöre am Dienstag und Freitag, die vereinigten (bürgerlichen) Männerchöre am Donnerstag;
Turnerische Vorführungen: am Montag die bürgerliche Bergedorfer Turnerschaft von 1860, am Freitag die zum Arbeitersportverband zählende Freie Turnerschaft Bergedorf-Sande.
Zu der Ausstellung wird ein weiterer Artikel erscheinen.
UPDATE: siehe jetzt unter Blumen, Preise und Gustaf Gründgens im Regen
 
								



