Die deutschen Meisterschaften waren bereits der dritte große Waldlauf des Jahres in Bergedorf; im März waren hier die Hamburger und die norddeutschen Titel vergeben worden, im Gegensatz zum Vorjahr ohne Glatteis (siehe den Beitrag Waldlauf mit Hindernissen).
Die Bergedorfer Sportler mussten sich bei dem Lauf zur deutschen Meisterschaft auf das Zuschauen beschränken, sie hatten sich nicht für das Teilnehmerfeld qualifizieren können – überhaupt wurde in der BZ bei den Rennen im März nur ein einziger Bergedorfer namentlich genannt, der Jugendliche Richter, der Hamburger Vizemeister wurde. Alle anderen waren wohl unter „ferner liefen“, wurden aber nicht erwähnt (BZ vom 9. und 20. März).
Für Bergedorf war es dennoch ein Großereignis – ob es „internationale Bedeutung“ hatte, sei dahingestellt – Stadt und Bürger hissten die Flaggen, viele Bürger gaben dem „Zug der Sportjünger“ das Geleit, Marschmusik ertönte, man harrte am Start und auf der Strecke des sportlichen Ereignisses, und man befolgte wohl den Appell: „Die Rennleitung ersucht die Zuschauer dringend, den Läufern auf allen Wegen bereitwilligst Platz zu machen“ (BZ vom 4. April). Störungsmeldungen gab es keine, und der Läufer Graßmann aus Vielau (nahe Zwickau) konnte sich nicht nur über seine Titelverteidigung freuen, sondern auch über den vom Rat der Stadt Bergedorf gestifteten Ehrenpreis, eine Bowle. Die bot sich dann bestimmt für eine Waldmeisterbowle an.
Ebenfalls am 5. April wurden die nordwestdeutschen Meisterschaften im Geländelauf ausgetragen (in Elmshorn) – der Sieger gehörte zu einem Männerturnverein, also zur Deutschen Turnerschaft – die Bergedorfer Rennen hingegen trug die Konkurrenz aus: Spiel und Sport Bergedorf e.V. war Mitglied im Norddeutschen Fußballverband, und dieser wieder gehörte zur Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik.