Obwohl der Bahnhof teilweise auf preußischem Gebiet lag, also in Sande, hieß er nicht „Bergedorf-Sande“, sondern schlicht „Bergedorf“ – für die Sander ein schon Jahrzehnte währendes Ärgernis: man fühlte sich diskriminiert. Noch mehr als die Stationsbezeichnung störte aber, dass es von Sande aus keinen Zugang zu den Bahngleisen gab: man musste den Umweg über die Holstenstraße nehmen, und der war alles andere als beliebt. Oft musste man an den geschlossenen Bahnschranken warten, und wer nicht warten wollte oder konnte, musste den anrüchigen Fußgängertunnel unter den Bahngleisen nehmen.
Dieses Anliegens nahm sich auch Bergedorfs „Wirtschaftliche Vereinigung zur Förderung von Industrie, Großhandel und Verkehr“ an, unterstützt vom Bürgerverein und der Gemeindevertretung Sandes (BZ vom 4. September und 15. Oktober). Mit einer Eingabe zur Früherlegung eines Güterzugs hatte der Verband Erfolg gehabt (siehe den Beitrag zum Verkehrshindernis Reichsbahn), aber bei den aktuellen Anliegen zeigte sich die Bahn unnachgiebig.
Damit wollte sich die Vereinigung nicht zufriedengeben: sie schrieb nun an das Reichsverkehrsministerium als Aufsichtsbehörde der Reichsbahn: der volkswirtschaftliche Nutzen dieses neuen Ausgangs überwiege „die fiskalischen Bedenken hinsichtlich der Baukosten bei weitem“. Die Antwort war enttäuschend: nach den gesetzlichen Bestimmungen stehe dem Ministerium eine Einflußnahme auf derartige bauliche Maßnahmen nicht zu (BZ vom 16. Februar 1925).