Als sie 1899 fertig gebaut war, prägte sie das Ortsbild Sandes: die Erlöserkirche (siehe die Abbildung im Beitrag Die Ferienkolonie in den Sander Tannen). In den folgenden Jahrzehnten näherte sich von der Hamburger Landstraße (heute: Lohbrügger Landstraße) her die zunehmende Bebauung des Orts, wodurch die Kirche ihre Randlage verlor.
Der Einweihungsgottesdienst hatte am 19. März 1899 stattgefunden – am Sonntag, dem 23. März 1924 hätte man dies Jubiläum mit „einer kirchlichen Feier größeren Stils“ feiern können, doch sie unterblieb vorerst. Den Verantwortlichen war nicht nach Jubeln zumute, denn zwei der drei Glocken waren zu Kriegszwecken beschlagnahmt worden, ebenso die Prospektpfeifen der Orgel, sodass der klangliche Teil der Feier sehr schlicht geraten wäre.
Folglich beschränkte man sich auf einen „normalen“ Gottesdienst mit Abendmahl. Der Hinweis, dass die Kirche geheizt sein würde, war auch in den Vorwochen erschienen, aber ein Jahr zuvor war der Regelfall die ungeheizte Kirche, und es bedurfte eines Wohltätigkeitskonzerts, um zumindest für die Konfirmationssonntage Kohlen kaufen zu können (siehe den Beitrag Not vs. Luxus).
Wie 1899 bei der Einweihung hielt am Jubiläumssonntag 1924 der Gemeindegeistliche Pastor Marnitz die Predigt, 1924 über Jesu Wort „Welchem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern“ – vermutlich auch in diesem Sinne wurde in der Kirche „von nun an“ eine Sammelbüchse „zur Aufnahme von Gaben zur Wiederherstellung des Glockengeläuts und der Orgel“ aufgestellt, um doch noch „in größerem Stil“ feiern zu können.