Für ihre Schultheateraufführungen mussten die beiden Stadtschulen am Birkenhain ausweichen, wie der Bericht zeigt: sowohl „Wallensteins Lager“ als auch „Das Waldhaus“ kamen im Saal des Lokals Portici auf die Bühne, aber Abhilfe nahte. Magistrat und Bürgervertretung sahen offenbar nicht ein, dass man 360.000 Mark für die Versetzung eines Fahnenmasts inklusive eines neuen Anstrichs vom Hof der einen Schule auf den Hof einer anderen Schule ausgeben sollte.
Sie widmeten die dafür vorgesehenen 360.000 Mark um: sie beschlossen, das Geld für die Beschaffung einer Schulbühne am Birkenhain zu verwenden.
Pädagogisch war das sicher sinnvoll, da das Theaterspiel „die Kinder zu freierem, sicheren Sichgeben“ ermuntern konnte, was ja den neueren Erziehungszielen nach dem Ersten Weltkrieg durchaus entsprach, und wenn man eine Bühne im Schulgebäude selbst hatte, erleichterte das derartige Unterrichtsprojekte erheblich.
Die Schulbühne konnte aber erst mehr als ein halbes Jahr später eingeweiht werden – vermutlich reichten die bewilligten 360.000 Mark nicht aus, um einen Bauauftrag zu vergeben, und so wurden die Arbeiten von Lehrern und Eltern gemeinsam ausgeführt, was sicher den positiven Effekt hatte, dass dadurch die Bindung von Eltern an die Schule intensiviert wurde. Das wäre mit der Versetzung eines Fahnenmasts nicht gelungen.