Mehrfach begaben sich Bergedorfer Astronomen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf zum Teil wochenlange Reisen, um Sonnenfinsternis-Ereignisse von wenigen Minuten Dauer zu beobachten und fotografisch zu dokumentieren. Nicht immer war man erfolgreich: 1907 reiste man mit großem „Gepäck“ in die Nähe Samarkands, um dann zu melden, daß „leider während der ganzen Finsternis der Himmel vollständig bedeckt war und Schneefall herrschte“.
Eine Wiederholung des Misserfolgs von 1907 wollte man 1914 vermeiden: man hätte die Totalität auch in Schweden sehen können, entschied sich aber wegen der besseren Wetteraussichten für die Krim (vgl. Jochen Schramm, S. 170), kam dort an, baute alles auf – und dann brach der Erste Weltkrieg aus (siehe den Beitrag zur Expedition auf die Krim): die Teilnehmer der Expedition mussten stante pede und unverrichteter Dinge umkehren, doch die 131 Kisten (Gesamtgewicht 15.000 Kilogramm) mit Instrumenten und Ausrüstungsgegenständen blieben dort.
Acht Jahre später kam dann die gute Nachricht, dass die Rückholung der Ausstattung möglich wurde, wofür die Hamburger Bürgerschaft erst 100.000 Mark bereitstellte (BZ vom 24. Juli 1922) und dann noch einmal denselben Betrag nachbewilligte – allerdings konnten nur 75 Kisten mit 8.000 Kilogramm auf den Dampfer nach Hamburg verladen werden: manches war für den Krieg von russischer Seite requiriert worden, anderes schlicht verschwunden bzw. gestohlen, weiteres war an verschiedene Orte in Russland gelangt, und man hoffte, einiges mit Hilfe der Sternwarte Odessa zurückzuerlangen. Ob sich diese Hoffnung erfüllte, war nicht festzustellen.
Die nächste Tour des „Reisebüros Sonne“ (Jochen Schramm, S. 159ff.) sollte 1923 Mexiko zum Ziel haben.