Geht man nach den Anzeigen in der BZ, so war dies der erste Auftritt einer Jazzband in Bergedorf. Ob sie original hawaiianisch war und/oder original hawaiianischen Jazz spielte, wird sich nicht definitiv klären lassen, denn es gab nur die Ankündigung und keine Konzertkritik.
Jedenfalls hatte damit der Jazz in Bergedorf Einzug gehalten, weitere Bands und Auftritte folgten, vor allem bei Veranstaltungen von Sportvereinen. Über das 62. Stiftungsfest der Bergedorfer Turnerschaft von 1860 wurde berichtet, dass „die Jazz-Kapelle durch originelle Musik eine besonders heitere Stimmung“ schuf (BZ vom 18. September), was ja durchaus unterschiedliche Interpretationen zulässt. Der Vierländer R.-V. von 1894 lud zu seinem „Künstl. Ausstattungsfest“ mit „eigener Jazz-Band-Kapelle“ (BZ vom 30. September), bei dem Herbstball von Spiel und Sport Bergedorf spielte die „Original-Jazz-Band-Hauskapelle“ (BZ vom 10. Oktober), der Sander Turn- und Spielverein hatte für einen Festabend die „Original Al-He-Ma Jazz Band“ verpflichtet (BZ vom 7. November), und Gäste des Kegelklubs Hansa von 1921 konnten an einem „Originellen Jazz-Band-Abend“ teilnehmen (BZ vom 18. Dezember).
Die „Union-Diele“ kündigte vollmundig ein „Konzert des (sic!) Original-Jazz-Band“ an (BZ vom 8. September), und sogar eine Tanzschule öffnete sich der neuen Musikrichtung und wagte einen Spagat: bei ihrem „Saison-Eröffnungs-Kränzchen“ mit „auserwählter Musik“ (sic!) spielte auch eine Jazz-Band.
Man weiß nicht, ob bei diesen musikalischen Darbietungen New Orleans, Hawaii oder Bergedorf den „Sound“ prägte. Vermutlich war’s eher originell als original.