Der Kampf um die sparsamen Küchenherde

Bergedorfer Zeitung, 4. April 1921

Energiesparen war vor einem Jahrhundert ein großes Thema, vor allem wegen der Energiepreise. Entsprechend gut besucht war der Vortrag eines Vertreters einer Charlottenburger Firma, wie die BZ am 6. April 1921 berichtete. Der Apparat „Küchenschatz“ oder „Kleine Hexe“ sollte demnach Frage 3 beantworten: mit „aufeinanderzustellenden Töpfen“ sollte man Fleisch schmoren, Kartoffeln und Gemüse oder Suppe kochen können – gleichzeitig, auf nur einer Flamme! Ob das wirklich funktionierte, lässt sich hier mangels geeigneter Töpfe nicht erkochen, aber Bergedorfs Ortskohlenstelle zeigte sich beeindruckt und empfahl per Anzeige den Besuch der Vorführungen, da die gezeigten Geräte „tatsächlich eine nennenswerte Ersparnis in den so kostbaren Brennstoffen“ gestatteten (BZ vom 6. April 1921).

Bergedorfer Zeitung, 5. Dezember 1921

„Sparsamsten Verbrauch“ versprach auch eine Firma aus Liebertwolkwitz bei Leipzig für ihren Grudeherd; der Bergedorfer Kohlenhändler Carl Harden versprach „sparsamstes Brennen“ für die von ihm vertriebenen „Sparkocher“ mit gusseisernem Rost, schmalen Stäben und schmalen Zwischenräumen, die mit Briketts zu befeuern waren (BZ vom 21. Januar 1921).

Bergedorfer Zeitung, 6. August 1913

 

 

Das Bergedorfer Gaswerk hielt dagegen: Gas sei „wirtschaftlicher als jedes andere Feuerungsmittel“. Die Gasapparate, Kocher in jeder Größe, Badeöfen, Heizöfen und Lampen konnte man 1921 in zwölf monatlichen Teilzahlungen abstottern (BZ vom 25. Mai 1921). Die hier gezeigte Annonce aus der Vorkriegszeit veranschaulicht einige der Vorteile der Verwendung von Gas gegenüber Grude, Holz, Torf, Braun- und Steinkohle, doch vielen potentiellen Kunden werden noch die Gassperren der Kriegszeit in schlechter Erinnerung gewesen sein.

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