Der Winter hatte 1921 früh und heftig eingesetzt: wie im Jahr zuvor musste wegen der Kälte und des Eisgangs die Elbschifffahrt eingestellt werden (BZ vom 30. November 1920 und 29. November 1921). Bergedorfs Jugend freute sich, denn auch die Bille war fest zugefroren, natürlich ebenso die „Flußarme im Schlosspark“ (siehe die Karte 1904) und alle weiteren Gewässer mit Ausnahme des Elbstroms.
Kinder und Jugendliche konnten also intensiv der Winterlust auf dem Eis frönen, mit Glitschbahnen und als Schlittschuhläufer, und sie taten es mit großem Eifer und sicher auch großer Freude. Aber ihr Vergnügen war gefährlich, wie die BZ mit Recht schrieb: Natureis, besonders auf Fließgewässern, ist immer riskant. „Die Bille hat in früheren Jahren zur Winterszeit schon manches Opfer gefordert“, und anderenorts waren in diesen Tagen mehrere Jugendliche und Kinder eingebrochen und ertrunken. Die Warnungen und Empfehlungen für eine Verbesserung der Sicherheit auf dem Eis der Bille waren also berechtigt und sinnvoll.
Vielleicht betonte die BZ die Gefahren so sehr, weil sie einige Tage vorher die Bitte der Schlittschuhläufer wiedergegeben hatte, eine „künstliche Eisbahn“ auf dem Frascatiplatz zu schaffen, wie es sie vor dem Krieg gegeben hatte: „Sehr ins Gewicht fallend ist unserer Meinung auch der Hinweis auf die absolute Ungefährlichkeit dieser Bahn.“ Zumindest in diesem Winter folgten die Stadtväter und -mütter dem Appell nicht (BZ vom 26. November), vielleicht wegen der Schlammwüste, die bei Tauwetter entstanden wäre und die Nutzung des Frascatiplatzes als Sportplatz stark beeinträchtigt hätte.