Ein gutes halbes Jahr nach Kriegsende regte sich in Bergedorf wieder das Kunstleben, aber von der Avantgarde der Nachkriegszeit waren Hans Förster und Georg Greve-Lindau weit entfernt.
Anlässlich des 50. Todestages von Hans Förster widmete ihm das Altonaer Museum eine große Ausstellung, zu der eine Begleitpublikation erschienen ist, deren Abbildungen einen Überblick über sein Schaffen bieten. Im Text der Publikation schreibt die Kuratorin Verena Fink: „Als Maler folgte er nicht dem künstlerischen Zeitgeist wie Expressionismus oder Neue Sachlichkeit und war deswegen nicht sehr gefragt.“ (S. 19)
In einem Verzeichnis Hamburger Künstler von 2013 heißt es über Förster: „Er gilt als bedeutender Schilderer des Hamburger Landlebens, insbes. der Vierlande, in großformatigen farbigen Holzschnitten. … Sie zeigen weniger graphische als malerische Werke, wie ihre japanischen Vorbilder sowie Nachwirkungen des Jugendstils.“ (Der neue Rump). Nicht nur in den Vierlanden sind Försters Werke heute noch bekannt und geschätzt. Auch schriftstellerisch war Förster tätig, z.B. mit dem Buch Malerische Marschen, für das er auch die Illustrationen, u.a. Alt-Bergedorf-Motive, fertigte. Die Welt des 20. Jahrhunderts blendete er weitgehend aus.
Georg Greve-Lindau, 1912/13 Träger des Villa-Romana-Preises, war im Krieg Offizier gewesen; er kam 1918 nach Bergedorf, bezog laut BZ-Artikel eine Atelier-Wohnung kurz vor der Grenze nach Wentorf. Bald verlegte er seinen Wohnsitz um wenige hundert Meter weiter an die Hamburger Landstraße in Wentorf, wie sich aus den Hamburger Adressbüchern ergibt, die ihm allerdings einige Jahre lang fälschlicherweise den Vornamen Paul zuschrieben.
Der BZ-Redakteur Theodor Krein war von der Ausstellung jedenfalls begeistert: „Rückhaltlos kann man sich hier an einer Kunst des Impressionismus und des Expressionismus laben“ (BZ vom 6. Juni), was ein wenig überrascht: sowohl Der neue Rump (S. 156) als auch das Allgemeine Künstler-Lexikon (Bd. 61, S. 521f.) sehen ihn (nur) als Impressionisten.
Greve-Lindau hatte im Raum Bergedorf in späteren Jahren weitere Ausstellungen: noch im selben Jahr präsentierte er Graphiken (BZ vom 29. November und 1. Dezember), 1925 folgte eine Ausstellung in Bergedorf, und auch lange nach seinem Wegzug (1936) blieb er für die hiesigen Kunstfreunde präsent: 1961 in Bergedorf und 2001 in Wentorf waren seine Bilder öffentlich zu sehen (Allgemeines Künstler-Lexikon, ebd.), und man kann vermuten, dass dabei auch Wentorfer Motive gezeigt wurden.