Nach den Angaben der Bergedorfer Zeitung über die Lebensmittelversorgung Bergedorfs gab es wahrlich nur selten einmal ein Ei: im Januar/Februar hatte es dreimal ein Ei nur für Kinder gegeben, ein weiteres kam für alle Altersgruppen hinzu; der Preis lag bei 40 bis 49 Pfennig pro Stück (BZ vom 5., 12. und 19.Januar sowie 2. Februar 1918). Erst im Juni standen wieder Eier zur Verfügung: gleich dreimal konnte jeder eines erwerben (zu 40 bzw. 41 Pfennig, BZ vom 1., 8. und 29. Juni 1918). In Sande waren die Eier billiger (34 Pfennig), aber noch rarer (im ersten Halbjahr drei, Kinder eins zusätzlich, BZ vom 14. und 28. Februar, 16. Mai sowie 19. Juni 1918).
Administrativ wurde viel getan, um dem Mangel abzuhelfen: den Hühnerhaltern wurden Eierablieferungsauflagen gemacht, wie die nebenstehende Verordnung zeigt: zweimal zehn Eier pro Huhn mussten an die Stadt verkauft werden, die Fristen wurden sogar um einen Monat verlängert (BZ vom 22. März 1918) und als Anreiz zur Sollerfüllung sollte es zusätzliches Hühnerfutter geben. Eine Eingabe von Bergedorfer Hühnerhaltern, das Soll zu reduzieren, wurde zwar vom Magistrat abgelehnt, aber er wies darauf hin, dass auch Hühnerhalter Anspruch auf eine Eierzuteilung hätten, und die werde man mit dem Ablieferungssoll verrechnen … (BZ vom 1. und 9. Mai 1918).
Bemerkenswert ist noch, dass sämtliche nicht selbstverbrauchten Eier an die städtische Sammelstelle zu verkaufen waren: sogar der Tausch von Eiern gegen andere Güter war verboten, was ihren wirklichen Wert besser wiedergibt als ein amtlicher fixierter Kleinhandelshöchstpreis.