Ein konkreter Bergedorf-Bezug ist diesem Artikel nicht zu entnehmen – dennoch stand er an der ersten Stelle des „Tagesberichts“, womit immer die Meldungen aus Bergedorf und Umgegend überschrieben waren. Auf jeden Fall sollte er in Bergedorf Wirkung erzielen, wenn diese auch durch die Setzfehler im ersten Absatz beeinträchtigt gewesen sein dürfte.
Adressaten des Artikels waren zahlungskräftige Hausfrauen: so wohlhabend, dass sie offenbar Butter in solchen Mengen kaufen konnten, dass der Verzicht auf ein viertel Pfund Butter pro Tag empfohlen werden konnte (Zu den Butterpreisen siehe den Beitrag Geprüfte Preise.). Nach Ansicht des Autors würde eine solche Ersparnis „den Buttermarkt beeinflussen“ – manche Hausfrauen allerdings versuchten, den nicht nur durch Höchstpreise, sondern auch durch Knappheit gekennzeichneten Buttermarkt mittels Zahlung (verbotener) „Lieferzuschläge“ auf ihre Art zu steuern (siehe BZ vom 8. November 1915).
Auch der Milchkonsum sollte für „die Säuglinge, die stillenden Mütter, die Kranken und die kleineren Kinder“ reduziert werden – wenn für diese genug Milch da wäre, wäre „aller Not ein Ende“ gemacht.
Wenn die Hausfrau aus besseren Kreisen sogar noch abgelegte Kleidungsstücke an Soldatenfrauen und –witwen oder Kriegswaisen weitergab, dann war sie eine echte Soldatin der weiblichen Heimarmee, wie (laut Barbara Guttmann) Kaiserin Auguste Viktoria die Hausfrauen nannte.
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Anhand ausgewählter Artikel von vor 100 Jahren wird gezeigt, wie sich im, durch den und nach dem Ersten Weltkrieg das Leben in Bergedorf änderte.
Die Kategorie «Bergedorf 1924» setzt die wöchentlich erscheinenden Beiträge zu Meldungen aus den Vorjahren ab 1914ff. fort, die über die Seite «Archiv 1914ff.» erreichbar sind.
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